Die wichtigsten Kreditarten

Darlehen gehören für viele Menschen zu ihrem Leben dazu. Insbesondere die zurzeit überaus günstigen Zinsen tragen dazu bei, dass die Zahl der Kreditnehmer steigt. Im Jahr 2018 hatten 51 Prozent der deutschen Bevölkerung Schulden bei einem Geldinstitut. Bei den meisten handelte es sich um Raten- oder Immobilienkredite. Immer beliebter werden auch Kleinkredite. Sie eignen sich unter anderem bestens für eine

  • Umschuldung,
  • einen Traumurlaub oder
  • eine teurere Anschaffung.

Der Kleinkredit

Zu den Besonderheiten von einem Kleinkredit zählt, dass es sich bei dem aufgenommenen Betrag um einen verhältnismäßig niedrigen Betrag handelt. Ansonsten unterscheidet er sich im Grunde genommen nicht von einem Ratenkredit. Nur die Laufzeiten liegen meist unterhalb der ansonsten üblichen Zeiträume. Darüber hinaus sind in der Regel die Zinsen für Kleinkredite niedriger. Dies begründet sich auf die Tatsache, dass das Risiko bei der Bank aufgrund der geringeren Kredithöhe kleiner ist.

Der Dispositionskredit

Umgangssprachlich ist er unter der Bezeichnung Dispo bekannt. Diese Kreditvariante wird von zahlreichen Bankkunden genutzt. Der Vorteil ist, dass kein klassischer Darlehensvertrag erforderlich ist. Vom Geldinstitut wird dem Kunden eine Überziehungsmöglichkeit für das Konto eingeräumt. So kann auch über Geld verfügt werden, wenn kein Guthaben vorhanden ist. Die gewährte Höhe ist unterschiedlich. Sie richtet sich nach der Bonität und den monatlichen Geldeingängen des Kunden. Die Bank hat die Möglichkeit bei einer Verschlechterung der finanziellen Situation des Kontoinhabers den Dispositionskredit zu kündigen. In der Regel ist eine Frist von vier Wochen einzuhalten. Nachteilig bei der Kontoüberziehung gegenüber einem Kleinkredit ist, dass deutlich höhere Zinsen fällig werden. Deshalb eignet er sich deutlich besser für eine langfristige Finanzierung.

Der Rahmenkredit

Sozusagen ein Mittelding zwischen dem klassischen Raten- und dem  Dispositionskredit ist der Rahmenkredit. Bei diesem erhält der Kunde ein Unterkonto mit einer Kreditlinie. Bei Liquiditätsproblem kann er auf dieses zurückgreifen. Die Zinsen berechnen sich nach dem tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag. Ein Rahmenkredit setzt im Gegensatz zum Dispo eine monatliche Rückzahlung voraus. Dabei kann es sich um einen vertraglich festgesetzten Betrag oder einen bestimmten Prozentsatz des Darlehens handeln. Die Kreditart geht oft mit der Bestellung von Sicherheiten einher. Meist findet sie in Form einer Gehaltsabtretung statt. Bei einem Ratenkredit ist eine feste Kreditlaufzeit nicht vorgesehen. Die Zinsen sind variabel. Die Höhe des Zinssatzes liegt zwischen der eines Dispo- und eines klassischen Ratenkredits.

Der Realkredit

Eine geläufigere Bezeichnung für den Realkredit ist Baufinanzierung oder Hypothekendarlehen. Er dient sowohl der Immobilien- als auch Sanierungs- und Renovierungsfinanzierung. Grundsätzlich erfolgt die Absicherung von Realkrediten durch die Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch zugunsten des geldgebenden Kreditinstitutes. Besteht eine gemeinsame Finanzierung durch zwei verschiedene Institutionen, beispielsweise einer Sparkasse und einer Hypothekenbank steht letztere ausnahmslos als Gläubigerin an erster Stelle im Grundbuch. Im Unterschied zu anderen Kreditarten, bemisst sich die Kreditsumme nicht nur am finanziellen Bedarf des Kunden, sondern außerdem am Beleihungswert der Immobilie. Einige Banken und Sparkassen finanzieren vor diesem Hintergrund sogar bis zu 100 Prozent. Dies erfordert jedoch eine sehr gute Bonität des Kreditnehmers. Die Laufzeit eines Realkredites ist generell deutlich länger als bei einem Verbraucherdarlehen. Die Zinsen sind meist festgeschrieben.