Finanzen: Fonds statt Versicherungen?
Geldanlagen sind in der heutigen Zeit sinnvoller als das normale Sparbuch. Die Zinsen sind meist höher und auch die Flexibilität ist deutlicher besser ausgebaut. Aber auch Lebensversicherungen oder Risikolebensversicherungen verblassen neben Fonds inzwischen. Finanzen: Fonds statt Lebensversicherungen lautet deshalb inzwischen oft das Motto. Ein häufig lautet die Frage: Welche Arten von Fonds gibt es? Entscheidet man sich für Investmentfonds, dann sollte man ein wenig tiefer in diese Materie eintauchen.
Arten der Investmentfonds
Nach drei Hauptkriterien werden die derzeit angebotenen Fonds unterteilt:
- nach Art der Kapitalbeschaffung (geschlossene und offene Fonds)
- nach der Art der Anleger (Publikumsfonds und Spezialfonds)
- nach dem Investmentgesetz (richtlinienkonforme Fonds und sonstige Fonds, wie Immobiliensondervermögen, Spezialsondervermögen, gemischte Sondervermögen, Altersvorsorgefonds und Hedge-Fonds)
Unterscheidet man hingegen die Anlage nach den Werten, dann ergibt sich eine andere Aufteilung, die wie folgt aussieht:
- Aktienfonds
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
- gemischte Anlagefonds
- Immobilienfonds
- Dachfonds
Offene und geschlossene Fonds
Investmentfonds kann man in zwei Bereiche einteilen. Einmal in die offenen und zum anderen in die geschlossenen Fonds. Die Open-End-Fonds, also die offenen Fonds, geben fortlaufend neue Anteilscheine aus. Mit dem Erlös dieser Anteile erwirbt der Fond weitere Anlagewerte, zum Beispiel Aktien. Somit kann das Sondervermögen beliebig erweitert werden. Möchte der Anleger, auch Anteilseigner genannt, seine Fondsteile aus dem Fond herausnehmen, dann richtet sich der Rücknahmepreis nach dem Inventarwert des Fonds-Sondervermögens. Bei den Close-end-Fonds, also den geschlossenen Fonds gibt es einmal eine bestimmte Anzahl von Anteilscheinen. Sind alle Anteilscheine verkauft, dann wird der Fonds geschlossen. Im Gegensatz zum offenen Investmentfonds hat hier der Anleger kaum Anspruch auf Rücknahme seines Anteils. Anteile können nur an Dritte verkauft werden. Hier richtet sich der Preis nach Angebot und Nachfrage.
Publikums- und Spezialfonds
Diese beiden Fondsarten sind leicht zu unterscheiden. Publikumsfonds, wie der Name schon verrät, richtet sich an eine breite Masse von Anlegern. Hier kann jeder zugreifen und Fonds, wie beispielsweise Wasserfonds oder Solarfonds, erwerben. Hingegen bei einem Spezialfonds ist genau geregelt, welcher Personenkreis diese kaufen kann. Oft sind es keine natürlichen Personen und zudem auf 30 verschiedene Anteilseigner begrenzt.
Aktienfonds und Rentenfonds
Die wohl geläufigsten Geldanlagefonds sind die Aktienfonds und Rentenfonds. Aktienfonds bestehen überwiegen oder ausschließlich aus Aktien. Sie haben zwar oft hohe Wertschwankungen, bieten aber auch die höchsten Gewinnaussichten. Geeignet sind Aktienfonds dann, wenn sie längerfristig angelegt werden, da dann das Risiko eines Verlustes sich enorm verringert. Bei den Rentenfonds sind die Verluste nur minimal und auch das Risiko geringer, da sie in festverzinsliche Wertpapiere, wie Pfandbriefe und in Bundesobligationen investieren. Da sie risikoärmer sind, wie die Aktienfonds ist auch die Rendite deutlich geringer. Sie eignen sich aber gut für eine mittelfristige Geldanlage.
Mischfonds und Geldmarktfonds
Wer die Mischung liebt, ist bei den Mischfonds gut aufgehoben, denn hier mischen sich Aktienfonds und Rentenfonds. In guten Anlagezeiten wird vermehrt in Aktien investiert, in schlechten Börsenzeiten eher in festverzinsliche Wertpapiere. Das Risiko kann so gut gestreut werden. Ebenso können gute Renditen erzielt werden.
Geldmarktfonds ist eine kurzfristige Methode sein Geld anzulegen. Darunter versteht man Anlageprodukte, wie Tages- oder Termingeld. Es ist eine äußert risikoarme Anlageform und zudem steht das eingelegte Kapital jederzeit zur Verfügung, sodass man als Anleger recht flexibel sein kann.
Dachfonds und offene Immobilienfonds
Dachfonds legen das Geld so an, dass das Vermögen in andere Arten von Investmentfonds investiert wird. Besonders Einsteiger können so risikoarm in Fonds investieren. Vorteil ist hier die breite Risikostreuung. Der Nachteil allerdings sind die hohen Kosten, da neben Verwaltungs- und Managementgebühr auch Gebühren anfallen, wenn in Investmentfonds investiert wird. Bei den offenen Immobilienfonds wird in Grundstücken, Gewerbe oder Wohnimmobilien investiert. Sie sind genauso leicht zu kaufen, wie beispielsweise Aktienfonds. Wichtig zu wissen, dass laut Gesetz 15 Objekte im Portfolio vorhanden sein müssen, nur so kann das Anlagerisiko verringert werden. Die Rendite erhält der Anleger eines Immobilienfonds durch die Mieteinnahmen und der Wertsteigerung der Immobilie.