Was ist eigentlich ein Ratenkredit?

Den Ratenkredit kennt wohl jeder. Er ist nicht nur die älteste Form der Kredite, die in Deutschland seit den 50er Jahren angeboten wird, sondern auch die Form, die am häufigsten genutzt wird – und zwar von Privatpersonen. So ein Ratenkredit wird auch Anschaffungs- oder Konsumentenkredit genannt. Aus diesen Namen kann man die Verwendung solcher Kredite schon ableiten.

Der Ratenkredit für nahezu jeden Fall

Ein Ratenkredit wird dann in Anspruch genommen, wenn man sich als Privatperson etwas zulegen möchte, das man nicht auf einmal bezahlen kann. Das kann beim Kauf eines Neuwagens der Fall sein, wenn man sich eine andere größere Anschaffung zulegen möchte, beispielsweise eine neue Wohnungseinrichtung, oder auch wenn man in den Urlaub fahren möchte, das Geld aber nicht flüssig hat. In all diesen Fällen kommt der Ratenkredit zum Einsatz. Manchmal liest man auch von einem Privatdarlehen oder einem Autokredit – das sind ebenfalls Ratenkredite, die eben nur eine spezielle Bezeichnung erhalten haben. Solche Kredite werden von Banken angeboten, aber auch von immer mehr Händlern, die in diesem Fall mit Banken zusammenarbeiten.

Worauf sollte man bei einem Ratenkredit achten?

Der Ablauf ist immer gleich. Ratenkredite haben meist einen Spielrahmen zwischen 500 und 100.000 Euro. Wenn die berühmte Bonität vorausgesetzt ist, dann gewähren die Banken in der Regel sehr schnell einen solchen Kredit. Das heißt, der Kunde erhält die gewünschte Summe in wenigen Tagen auf sein Konto überwiesen. Schon im nächsten Monat starten die Rückzahlungen. Diese sind meist auf einen Zeitraum von bis zu 120 Monaten, also zehn Jahren angelegt, können aber auch kürzer ausfallen. Das hängt zum einen von der Darlehenssumme ab, sowie von der Höhe der Beiträge, die man zurückzahlen kann.

Worauf sollte man bei einem Ratenkredit achten? Wenn die monatlichen Rückzahlungen niedriger sein sollen, dann verlängert sich die Laufzeit. Entsprechend ist die Laufzeit kürzer, je höher die Rückzahlungen sind. Zurückgezahlt wird dabei immer der Kreditbetrag zuzüglich den anfallenden Zinsen und einer eventuellen Gebühr. Diese Gesamtsumme wird mit der Laufzeit verrechnet, daraus berechnet sich dann die monatliche Summe. Die Zinsen sind beim Ratenkredit in der Regel immer gleich, werden also zu Beginn festgelegt und nicht mehr verändert.

Ein Rechenbeispiel:

  • Ein Kunde möchte einen Ratenkredit in Höhe von 10.000 Euro.
  • Bei einer Laufzeit von 48 Monaten und einem Zinssatz von sechs Prozent würde die monatliche Rate bei 235 Euro liegen.
  • Bei einer Laufzeit von 96 Monaten und einem Zinssatz von sechs Prozent würde die monatliche Rate bei 131 Euro liegen.
  • Wenn der Kunde nun vorgibt, monatlich bis zu 500 Euro zurückzahlen zu können, dann würde sich der Zeitraum auf etwa 20 Monate belaufen.

Man sieht also, wie man mit den monatlichen Rückzahlungen jonglieren kann. Jedoch muss man wissen: Je länger der Kredit läuft, umso mehr Zinsen muss man zahlen.

Ein Ratenkredit kann von beiden Seiten, also von der Bank oder auch vom Kreditnehmer gekündigt werden. Ein Kreditnehmer kündigt natürlich nur dann, wenn er die Summe auf einen Schlag zurückzahlen kann. In diesem Fall werden die Zinsen nur bis zur tatsächlich in Anspruch genommenen Zeit berechnet. Gebühren werden meist nicht erstattet. Aber auch die Bank kann vorzeitig kündigen und zwar wenn der Kreditnehmer zwei aufeinanderfolgende Raten nicht beglichen hat, wenn Ratenrückstände zwischen fünf und zehn Prozent bestehen und wenn bereits zweimal gemahnt wurde.